Wild
Wild
Deutschland 2016, 97', DCP, D. Ab 16 J., Regie Nicolette Krebitz. Drehbuch Nicolette Krebitz. Mit Lilith Stangenberg, Georg Friedrich, Silke Bodenbender.
Auf dem Weg zur Arbeit hat Ania eine seltsame Begegnung. Mitten im Park steht sie einem Wolf gegenüber. Sie sehen sich direkt in die Augen - und es kommt ihr so vor, als wäre ihr bisheriges Leben ein Witz. Der Moment lässt sie nicht mehr los, genau wie der Gedanke den Wolf wieder zu finden und nie mehr gehen zu lassen. Ania wird zur Jägerin, legt Fährten und schafft es das wilde Tier zu fangen. Sie sperrt es in ihrer Hochhauswohnung ein - und sprengt sämtliche Fesseln ihres bisherigen bürgerlichen Lebens. Erstaunlicherweise finden die Menschen um sie herum daran Gefallen, besonders ihr Chef Boris, der ihre Nähe sucht wie nie zuvor. Fast scheint es, als teilten sie alle eine ähnliche, geheime wilde Sehnsucht.
Mit Wild erzählt Regisseurin Nicolette Krebitz (Jeans, Das Herz ist ein dunkler Wald) eine Geschichte von Freiheit und verstecktem Glück. Kraftvoll, sinnlich und ebenso faszinierend wie verstörend führt sie mit ihrem Film in die entfesselte Welt einer jungen Frau, die unsere stillschweigenden Vereinbarungen mit der Zivilisation aufkündigt und sich unerschrocken für ein Leben ohne Netz und doppelten Boden entscheidet.
«Bemerkenswert ist der Film der deutschen Schauspielerin, Regisseurin und Techno-Musikerin Nicolette Krebitz zum einen, weil er in keine der Kitschfallen tritt, die die Wahrnehmung des Wolfs als New-Age-Totemtier prägen. Zum andern schafft er es, die Mensch-Tier-Beziehung weder zu sentimentalisieren noch übermässig zu dramatisieren. Wohl auch dank der Zusammenarbeit mit dem ungarischen Tiertrainer Zoltan Horkai entwickelt er eine nachgerade zoologische Sichtweise auf das Tier.» (NZZ)