Numéro deux
Frankreich 1975, 88', 35mm, F/d. Regie Jean-Luc Godard. Drehbuch Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville. Mit Sandrine Battistella, Pierre Oudrey, Alexandre Rignault, Rachel Stefanopoli, Jean-Luc Godard.
«Die bruchstückhafte Darstellung des Alltags einer Arbeiterfamilie und insbesondere der Abhängigkeit der auf Haushalt und Kinder eingeschränkten Ehefrau. (...) Bemerkenswert die konsequente Verwendung der Splitscreen-Technik (mehrere Handlungen werden gleichzeitig projiziert). Das Werk eines Filmemachers, der sich beständig Rechenschaft ablegt über die Bedingungen seines Mediums – und über die Krisen, die er als Mensch und Künstler durchlebt.» Lexikon des Internationalen Films
«Die Finanzierung von Numéro deux stammte von Georges de Beauregard, dem Produzenten von A bout de souffle. Dieser wollte 1975 eigentlich von Jean-Luc Godard ein Remake seines legendären Regieerstlings, gedreht mit den neusten technischen Mitteln. Aber Godards Protagonisten sind diesmal keine coolen Pariser Gangster, keine kessen Bohémiennes, sondern eine Durchschnittsfamilie in einem unansehnlichen Vorstadt-Wohnblock. Die Entfremdung, die Godard in diesem Haushalt beobachtet, ist für ihn repräsentativ für die Auswirkungen des kapitalistischen Systems. Ohne in platte Propaganda zu verfallen, porträtieren Godard und Anne-Marie Miéville die Frau als ‹Landschaft›, die man zur ‹Fabrik› gemacht hat.» SRF