DISTANCE
JP 2001, 132', 35mm, Japanisch/d/f. Ab 16 J., Regie Hirokazu Kore-eda. Drehbuch Hirokazu Kore-eda. Mit Arata, Yusuke Iseya, Susumu Terajima, Yui Natsukawa, Tadanobu Asano.
Schwebende Seelen: Im Zentrum stehen die Angehörigen, die versuchen, mit dem Tod ihrer Lieben – allesamt Mitglieder einer terroristischen religiösen Sekte – fertig zu werden.
«1998 verübte die Aum-Sekte einen Giftgasanschlag auf die Tokioter U-Bahn und erregte damit weltweit Aufsehen. Die Täterinnen und Täter kamen bei dem Anschlag selber ums Leben. Hirokazu Kore-eda, der sich in seinen Filmen immer wieder mit Fragen um den Übergang vom Leben zum Tod beschäftigt hat, entschied sich bei diesem Film, nicht die naheliegende Perspektive der Opfer des Sektenanschlags einzunehmen, er setzt seine Geschichte bei den Opfern der Täter an. So treffen sich einige ihrer Verwandten drei Jahre nach dem Anschlag an jenem See, über dem die Asche der Toten verstreut worden war. Zur Gruppe, die sich da inmitten eines verlassenen und idyllisch anmutenden Stücks Natur einfindet, gehört auch ein Sektenmitglied, das überlebt hat. Durch den Ansatz, den der Japaner gewählt hat, vermeidet er die Nacherzählung des Geschehens oder einfache Zuweisungen. Distance ist viel eher eine innere Rekonstruktion der Tragödie und schürft als solche auch sehr viel tiefer im stillen Horror.» trigon-film