WERCKMEISTER HARMÓNIÁK
HU/IT/DE 2000, 145', 35mm, Ungarisch/d. Regie Béla Tarr, Ágnes Hranitzky. Drehbuch László Krasznahorkai, Béla Tarr, Péter Dobai. Mit Lars Rudolph, Peter Fitz, Hanna Schygulla.
Ein Wanderzirkus strandet in einem Dorf in der ungarischen Tiefebene, zu dessen Attraktionen ein ausgestopfter Wal und ein geheimnisvoller Prinz gehören. Sie locken Hunderte von Männern aus der Umgebung an, deren jahrelang angestauten Aggressionen sich zu entladen drohen.
«In einer ungarischen Kleinstadt setzt János Valuska mit volltrunkenen Kneipengästen einen kosmischen Tanz in Szene und erklärt damit die Funktionsweise des Sonnensystems. Draussen ist es bitterkalt. Auf seinem Nachhauseweg sieht János die neue Attraktion des Dorfes anrollen: einen monströsen toten Wal, der auf dem Dorfplatz ausgestellt wird. Fasziniert von seiner Grösse, sieht er in ihm die Macht Gottes; die Dorfbewohner:innen jedoch gruppieren sich in grosser Schar um das Objekt und wittern darin Unheil. Weil der angekündigte Auftritt eines ‹Prinzen› nicht stattfindet, entlädt sich ihre Wut – nicht zielgerichtet, vielmehr willkürlich.» Thomas Ochs, «Kunst und Film»
«Dies ist ein so konventioneller Film, wie Tarr ihn wahrscheinlich jemals drehen wird, aber auch dieser dient als formales Analogon zu den behandelten Themen – das Gefühl eines Endes, das in Wirklichkeit nur eine Reihe vager Fragen sein kann, die wie ein Dominantakkord spürbar in der Luft hängen. (…) Es ist ein Film, der reines Kino in seiner hypnotischsten und verführerischsten Form einsetzt, um genau das anzuklagen: kollektive Hypnose und demagogische Verführung.» Michael Sicinski, The Academic Hack







