THE BRIDE WORE RED
US 1937, 103', 35mm, E. Regie Dorothy Arzner. Drehbuch Tess Slesinger, Bradbury Foote. Mit Joan Crawford, Franchot Tone, Robert Young, Billie Burke, Reginald Owen.
Graf Armalia glaubt, dass nur das Glück der Geburt den Unterschied zwischen Arm und Reich ausmacht. Um seine Theorie zu testen, schickt er die Cabaret-Sängerin Anni (Joan Crawford) für zwei Wochen in ein nobles Resort. Dort eskalieren die romantischen Verwicklungen.
«Der Film, basierend auf einem unproduzierten Stück des berühmten und umstrittenen Dramatikers Ferenc Molnár, war bei seiner Erstveröffentlichung ein kommerzieller Flop und ist in gewisser Weise als der Film bekannt, der dazu führte, dass Joan Crawford von den National Theater Distributors of America als ‹Kassengift› bezeichnet wurde. Crawford spielt Anni Pavlovitch, eine Kabarettsängerin (und angedeutete ehemalige Prostituierte), die ein gefühlloser Aristokrat (George Zucco) zum Scherz als Society-Star ausgeben will. Als letzte von sieben MGM-Produktionen, in denen Crawford und ihr damaliger Ehemann Franchot Tone auftraten, verkompliziert The Bride Wore Red die traditionelle ‹vom Tellerwäscher zum Millionär›-Geschichte mit beissender Klassenkritik und weist einen Schluss auf, der als Metapher für Arzners umstrittene Beziehung zum männerdominierten Hollywood-Studio-System gelesen werden kann. Trotz des Misserfolgs des Films verstanden sich Crawford und Arzner prächtig und wurden lebenslange Freundinnen; in den 1950er Jahren veranlasste der Star sogar ihren Ehemann, den Pepsi-Chef Al Steele, die damals pensionierte Arzner zu engagieren, um Werbespots für das Unternehmen zu drehen.» Toronto International Film Festival