Die Böhms - Architektur einer Familie
Deutschland/Schweiz 2014, 87', DCP, D/d/e. Regie Maurizius Staerkle Drux. Drehbuch Maurizius Staerkle Drux. Mit Gottfried Böhm, Elisabeth Haggenmüller, Peter Böhm, Paul Böhm, Stephan Böhm.
Über zwei Jahre hinweg hat der Filmemacher Maurizius Staerkle Drux die Arbeit und das Leben der Architektenfamilie Böhm begleitet. Das Resultat ist ein faszinierendes Familienporträt über die Komplexität und Untrennbarkeit von Leben, Liebe, Glaube und (Bau-)Kunst. Wir zeigen den Film zur Erinnerung an den am 9. Juni verstorbenen Gottfried Böhm.
«Gottfried Böhm zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten der Gegenwart. Die Bekanntheit des Pritzker-Preisträgers gründet sich auf die Schaffung skulpturaler Bauten aus Beton, Stahl und Glas, von denen einige als Architektur-Ikonen des 20. Jahrhunderts gelten. Als Sohn von Dominikus Böhm ist er Patriarch einer Architektendynastie, zu der seit langem auch seine Söhne Stephan, Peter und Paul Böhm gehören. Inzwischen 94 Jahre alt, arbeitet er noch täglich an den Planungs- und Konstruktionsvorhaben des Büros mit. Als vor einigen Jahren Gottfried Böhms Frau Elisabeth starb, ebenfalls Architektin und massgebliche Quelle der Inspiration aller vier Böhms, wurde die Familie ihres emotionalen Zentrums beraubt. Mit bewunderungswürdigem bildlichem Gespür setzt sich Maurizius Staerkle Drux mit den verschiedenen architektonischen Universen der Böhms auseinander und nähert sich darüber hinaus auch den feinen Unterschieden zwischen Selbst- und Fremdbild seiner Protagonisten. Der Titel des Films darf durchaus wörtlich genommen werden: Es geht vor allem um die Architektur einer Familie, erst danach um das Porträt einer prominenten Architektenfamilie.» Ralph Eue, DOK Leipzig
Der Regisseur Maurizius Staerkle Drux über seinen Film:
Über meine Kölner Verwandtschaft bestand eine langjähriger Freundschaft zur Familie Böhm. In Gottfried Böhm sah ich trotz des hohen Altersunterschieds einen im Geiste gleichaltrigen, neugierigen, und beeindruckenden Künstler. Mich interessierte von Anfang an, wie das Familien- und Arbeitsleben bei den Böhms nahzu grenzenlos ineinander verschmilzt. Über mehr als zwei Jahre hinweg habe ich mit den Böhms in Köln zusammengelebt und den Film gedreht. Dabei wollte ich das Persönliche hinter den Fassaden entdecken und zeigen, dass in diesen mächtigen Bauten Emotionen zum Ausdruck kommen.