Die neue Komödie der Kult-Regisseure Benoît Delépine und Gustave Kervern (Mammouth) vereint Gérard Depardieu und Benoît Poelvoorde auf der Leinwand. Im Roadmovie entlang der Route du Vin geht es nicht bloss um edle Tropfen sondern vor allem um die Suche nach der wahren Liebe.
Für Bruno (Benoît Poelvoorde) ist die Landwirtschaftsausstellung in Paris der Höhepunkt des Jahres. Denn da geht er auf Probierreise durch die Weinregionen Frankreichs. Ohne die Halle zu verlassen, trinkt er sich von einem Verkostungsstand zum nächsten. Sein Vater Jean (Gérard Depardieu) hat scheinbar nur eines im Sinn: mit seinem Zuchtbullen einen Preis zu gewinnen. Doch Bruno hat die Nase voll vom Leben als Bauer und will aus dem Familienbetrieb aussteigen. Um den Sohn zu motivieren, beschliesst Jean, in diesem Jahr eine echte Weinreise mit ihm zu machen.
So beginnt ein improvisierter Trip durch die verschiedenen Anbaugebiete im Wagen des jungen Taxifahrers Mike. Dabei kosten die drei unterschiedlichen Männer nicht nur so edle Tropfen wie den Saint Amour, sondern auch die Freuden der Liebe. Der siebte gemeinsame Film des Regie-Duos Benoît Delépine und Gustave Kervern (Mammouth) betrachtet das Verhältnis zwischen Vater und Sohn voller Witz und Zärtlichkeit. Der Dichter Michel Houellebecq hat einen Gastauftritt.
«Und los geht das groteske, poetische, sentimentale Roadmovie, das zu allerlei Vollräuschen, sexuellen Bruchlandungen und männlichen Demaskierungen führt. Sehr überzeugend, mit welch reduzierten Mitteln und würdevollem Charisma Depardieu den um mehr Nähe zu seinem Sohn ringenden Jean spielt. Benoît Poelvoorde ist ihm ein überaus würdiger Sparringspartner. Erstaunlich, wie liebevoll die Regisseure ihr verlorenen Kindern gleichendes Männertrio zwischen Frauenfiguren etablieren, die die Lage durchweg souveräner im Griff haben. Und mit welcher Souveränität sie absurde Twists in der Story behandeln. Die witzige Episode mit Schriftsteller Michel Houellebecq etwa, der einen spinnerten Pensionswirt mimt. Und vor allem die Begegnung mit Vénus (Céline Sallette). Sie ist die schöne Erlöserin, die alle drei Männer von ihren emotionalen Gebrechen befreit. Ihre lebensspendende Fruchtbarkeit vor Augen, möchten sie alle Kühe werden. Oder wenn das nicht geht, dann Väter.» (Der Tagesspiegel)