Safari
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Österreich 2016, 90', DCP, D. Ab 12 (14) J., Regie Ulrich Seidl. Drehbuch Ulrich Seidl, Veronika Franz. Mit Gerald Eichinger, Eva Hofmann, Manuel Eichinger, Tina Hofmann, Manfred und Inge Ellinger, Marita und Volker Neemann, Markolf Schmidt, Eric Müller.
Europäer auf Grosswildjagd in Afrika: Ulrich Seidl schaut in seinem neuen Film Menschen beim Töten zu.
Afrika. In den Weiten der Wildnis, dort, wo es Buschböcke, Impalas, Zebras, Gnus und anderes Getier zu Tausenden gibt, machen deutsche und österreichische Jagdtouristen Urlaub. Sie fahren durch den Busch, sie liegen auf der Lauer, sie gehen auf die Pirsch. Dann schiessen sie, weinen vor Aufregung und posieren vor ihren erlegten Tieren. Ein Urlaubsfilm über das Töten, ein Film über die menschliche Natur.
«Den besten Filmen des todernsten österreichischen Provokateurs Ulrich Seidl gelingt ein schwieriges Paradox: Sie sind fast völlig leidenschaftslos in ihrer Perspektive, und sind gleichzeitig wie geschaffen, um tobende, widerstreitende Ströme von Gefühlen auszulösen.» («Variety»)
«Ich wollte nicht die Reichen und Schönen, Scheichs, Oligarchen oder Mitglieder irgendwelcher Königshäuser und ihre Grosswildjägerei zeigen, sondern das Normale. Die Jagd in Afrika ist heutzutage für Durchschnittsmenschen erschwinglich. Und es ist in einem gewissen Sinne für so manchen Jäger aus der westlichen Welt, Russland oder China selbstverständlich geworden, einmal oder mehrmals im Jahr nach Afrika zu fahren, um dort täglich zu jagen. Das bedeutet in der Regel pro Tag zwei Tiere zu erlegen, eines am Vormittag und eines am Nachmittag. Ich wollte zeigen, wie das Jagen überhaupt vor sich geht und herausfinden, was Menschen, die jagen, dabei innerlich empfinden. Ich selbst habe in meinem Leben nie die Lust verspürt zu jagen. Abgesehen von der Frage, warum der Mensch jagt, was ihn dazu antreibt oder dazu verführt, wenn er das erlegte Tier nicht für seine Ernährung braucht, haben sich durch die Recherchen und Dreharbeiten aber auch noch andere Aspekte des Themas aufgedrängt. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass das Raubtier Mensch seine eigenen Lebensgrundlagen zerstört oder längst zerstört hat, indem von ihm die Natur rücksichtslos ausgebeutet wird. Das Abschiessen von Tieren in Afrika steht für mich im Film symbolhaft genau für diese Tatsache.» Ulrich Seidl