Unser Vater
CH 2023, 73', DCP, Dialekt/d/f. Ab 14 Jahren, Regie Miklós Gimes. Drehbuch Miklós Gimes. Mit Lisbeth Binder, Anton Meier, Adrian Meier, Monika Gisler, Christine Meier, Daniela Mühlematter, Antonia Müller, Anna Meier, Rita Schuler.
Ein katholischer Priester zeugt mehrere Kinder, die Kirche schaut tatenlos zu. In Miklós Gimes’ Dokumentarfilm brechen sechs Kinder das Schweigen. Ein Film über Doppelmoral, Familiengeheimnisse, Leid und Ignoranz, die sich über Jahrzehnte fortgesetzt und Biografien geprägt haben.
Spielzeiten und Tickets
- Vorpremiere mit Miklos Gimes, Regisseur, Christina Meier, Daniela Mühlematter und Lisbeth Binder (Protagonistinnnen); Moderation: Jeannette Wolf.
- Geplanter Start
- Anschliessend Podiumsdiskussion mit Dr. Sonja Matter, Historikerin, Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) Uni Bern, Nicolas Betticher, Theologe, Miklos Gimes, Regisseur, Lisbeth Binder, Protagonistin; Moderation: Stefanie Arnold, Religionswissenschaftlerin und Theologin
Rex 11
Toni, ein attraktiver katholischer Priester, schwängert in der Schweizer Provinz der Fünfzigerjahre mehrere Frauen, bis ihm der Bischof das Priesteramt entzieht. Toni kauft in den Bergen ein kleines Hotel, setzt weitere Nachkommen in die Welt und stirbt als angesehener Gastwirt. Die sechs Kinder lernen sich erst nach Tonis Begräbnis kennen. Sie erzählen über ihre vaterlose Jugend, ihre tapferen Mütter und das fatale Schweigen, das sie nun brechen wollen.
«Der Anstoss zu diesem Film kam von einer sechzigjährigen Frau aus Dietikon. Ihr Vater sei ein katholischer Priester, erzählte sie, er habe einige Kinder in die Welt gesetzt und die Mütter allein zurückgelassen; die Kirche habe alles gewusst und tatenlos zugeschaut. So begann eine Zeitreise, die mich hinaustrug in die Dörfer, in die Schweiz der 50er- und 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts, der Generation unserer Eltern und Grosseltern. Das Thema der Kirche, des Zölibats, der Sexualmoral jener Zeit schwingt mit. Aber darüberhinaus transportiert der Film das Klima einer Gesellschaft, die bereits Geschichte ist – aber nur auf den ersten Blick. Denn sie lebt weiter, abgelagert in den Genen, in der Mentalität unseres Landes.» Miklós Gimes