THE BIG LEBOWSKI
US 1997, 117', DCP, E/d. Regie Joel Coen. Drehbuch Ethan Coen, Joel Coen. Mit Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, David Huddleston, Philip Seymour Hoffman, Tara Reid.
Der Inbegriff eines Kultfilms: Vor 25 Jahren kam The Big Lebowski von Joel und Ethan Coen in die Kinos. Mit seinem «Dude» schrieb Jeff Bridges Filmgeschichte.
«Als der Film im Frühling 1998 in die Kinos kam, passierte erst mal – gar nichts. Die Kritiker waren überfordert, die Säle blieben leer. Heute gibt es Lebowski-Fanklubs auf der ganzen Welt, es gibt Dissertationen und eine eigene Religion, den Dudeismus mit 450 000 selbst ernannten Priesterinnen und Priestern, die die Gelassenheit zur alles entscheidenden Tugend erklären – und das Verdrängen und Aufschieben jeglicher Alltagsprobleme zum sakralen Akt.
Die Handlung des Films spielt streng genommen keine Rolle. Es geht ums Kiffen und Kegeln und um einen Mann, den Dude (Jeff Bridges), der eigentlich nur White Russians trinken und Bowling spielen will, bis ihm ein paar Gangster aus einer Nihilisten-Gang auf seinen Teppich pinkeln, weil sie ihn mit einem Milliardär verwechseln. Der Film lebt vom Stil. In seinem Bademantel, seiner Sonnenbrille und dem zerzausten Bart nahm der Dude den Gammellook von heute vorweg; ganz Berlin macht auf Dude, der eigentlich ein Philosoph im Geiste Blaise Pascals war: Alles Unglück stamme daher, dass die Menschen unfähig seien, alleine in ihren Zimmern zu bleiben, soll Pascal gesagt haben. Der Satz könnte, mit genügend Fluchworten garniert, auch vom Dude stammen, der nie verstand, warum die Menschen um ihn herum alle so gestresst sind.» Sacha Batthyany, NZZ (gekürzte Fassung)