RED ROAD
GB/DK 2006, 104', 35mm, E/d/f. Regie Andrea Arnold. Drehbuch Andrea Arnold, Lone Scherfig, Anders Thomas Jensen. Mit Kate Dickie, Nathalie Press, Andrew Armour, Martin Campston, Tony Curran.
Jackie ist Sicherheitsangestellte in der städtischen Videoüberwachung. Jeden Tag beobachtet sie die Menschen. Eines Tages erscheint ein bekanntes Gesicht auf dem Bildschirm. Das Gesicht eines Mannes, den sie nie wieder sehen wollte. Nun kann sie nicht anders, als sich ihm zu stellen.
«Mit reduzierter Bildsprache, einer ruhigen, manchmal beinahe zerdehnten Montage und einer eigentlich recht einfachen Story versteht es Andrea Arnold in ihrem Spielfilmdebüt sehr effizient, Stimmungen zu erzeugen, mit diesen zu jonglieren und die Zuschauer:innen mehrfach auf eine falsche Fährte zu locken. Erst nach und nach entfaltet sich die ganze Geschichte vor den Augen des Publikums, das unmerklich mit in die Rolle eines Voyeurs hineingezogen wird. Und die grobkörnigen, geisterhaften Bilder der Überwachungskameras steigern diese Gefühle noch und verdeutlichen, dass Sehen allein nicht entscheidend ist. (…) Red Road ist ein stiller, in einigen Momenten beinahe meditativ anmutender Thriller, der mit seinem Gefühl der permanenten Bedrohung und dem Thema der Medialität durchaus an Michael Hanekes Filme erinnert und der zugleich in der Tradition des britischen Sozialdramas à la Ken Loach und Mike Leigh steht.» Joachim Kurz, kino-zeit.de