My Name is not Ali - Ali im Paradies
Deutschland/Ägypten 2011, 98', DCP, OV/d. Regie Viola Shafik. Drehbuch Viola Shafik.
Vorstellung in Anwesenheit von Regisseurin Viola Shafik; Moderation: Stefanie Arnold.
Als damaliger Partner von Rainer Werner Fassbinder bekam der Marokkaner El Hedi Ben Salem M’barek 1974 die Rolle des Migrationsarbeiters Ali in Angst essen Seele auf. Obwohl der Film selbst mutig das Thema des Rassismus im Nachkriegsdeutschland aufgreift, mystifiziert der Kreis Fassbinder Salem als «kulturelles Wunder». Viola Shafik re- und dekonstruiert das Leben Salems durch Gespräche mit Angehörigen und Weggefährten in Deutschland, Frankreich und Marokko und mit Archivmaterial. Der Film zeigt, wie aus dem Menschen Salem die Projektion Ali entstand, um das fremde «Andere» zu etablieren.
Viola Shafik, geboren 1961 in Deutschland, studierte an der Akademie der Künste Stuttgart sowie Islamwissenschaften und deutsche Literatur an der Universität Hamburg. 1994 schrieb sie ihre Dissertation über «Arab Cinema: History and Cultural Identity», die 1998 als Buch veröffentlicht wurde. Sie hat an der American University in Kairo sowie an der Universität Zürich unterrichtet, ist Filmemacherin, kuratiert Filmreihen und -festivals, arbeitet als Filmwissenschaftlerin, als Beraterin und Trainerin an internationalen Filmfestivals, u.a. an der Biennale in Venedig, für die Dubai Film Connection und den Al-Rawi Screenwriters Lab und ist Mitglied der Auswahljury des World Cinema Fund der Berlinale. 2007 veröffentlichte sie ihr zweites Buch «Popular Egyptian Cinema: Gender, Class and Nation». Zurzeit ist sie wissenschaftliche Leiterin der Dokumentarfilmklasse des MENA-Programmes (Middle East and North Africa). Zu den Filmen in eigener Regie zählen u.a. The Lemon Tree, 1993, Planting of the Girls, 1999, Journey of a Queen, 2003, und Arij, Scent of a Revolution, 2014.