Die mit verschiedensten Medien arbeitende Künstlerin Marie José Burki lebt in Brüssel und Paris. Im Rahmen der Videokunstreihe «Nachbilder» präsentiert sie ihr Video Sometimes,
some of them, here.
Der 2008 realisierte Film, der Asylsuchenden eine Stimme gibt, erhält vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlings- und Migrationsdiskussionen im Winter 2015 eine ganz besondere Relevanz. Sometimes, some of them, here ist um Weihnachten in Brüssel gedreht worden, zur Zeit also, da die Stadt mit Licht geschmückt und mit Werbung beleuchtet ist. Es herrscht eine frenetische Einkaufsaktivität. Ausserhalb der Stadt und des Lichts warten Menschen, Asylbewerber. Sie warten darauf, dass etwas geschieht. Jeden Tag stellt sich dieselbe Frage: Wie die Zeit totschlagen? Das Warten dauert Tage, Wochen, Monate, Jahre. Ausserhalb der glücklichen Welt des Konsums gehalten, warten sie darauf, dass man sie des Wartens entbindet.
Die Asylsuchenden scheinen nicht denselben Raum zu bewohnen wie die andern Einwohner der Stadt
und auch nicht in derselben Zeit zu leben. Sie sind präsent und sichtbar, zugleich aber gefangen in einer schrecklich gespenstischen Existenz. Marie José Burki ist zu ihnen aufgebrochen, nicht um ihre Geschichten kennenzulernen, sondern um ihre Stimmen hörbar zu machen und damit ihre Sprachen, die von ihrer Heimat erzählen.
Dieser Film ist kein Dokumentarfilm über Asylbewerber. Er gibt ihnen eine Stimme, um die Sprache hier mit der Sprache dort zu konfrontieren.