Maboroshi no hikari
JP 1995, 108', DCP, Japanisch/d/f. Regie Hirokazu Kore-eda. Drehbuch Yoshihisa Ogita, nach einem Roman von Teru Miyamoto. Mit Makiko Esumi, Takashi Naitô, Tadanobu Asano, Gohki Kashiyama, Naomi Watanabe.
In Kore-edas erstem Spielfilm stürzte eine junge Frau in tiefe Depressionen nach dem rätselhaften Tod ihres Mannes. Eine aussergewöhnliche Reflexion über den Fluss des Lebens.
«Der rätselhafte Tod ihres Mannes stürzt eine unter der traumatischen Erfahrung des Selbstmordes ihrer Grossmutter leidende junge Frau in tiefe Depressionen, aus der sie auch eine neuerliche Heirat zunächst nicht herausreissen kann. Erst allmählich gelingt es ihrem Mann, sie mit der Schönheit der Natur zu versöhnen, so dass sie sich in den Rhythmus von Leben und Sterben, Freude und Trauer einfügen kann. Ein minimalistisch, kalligrafisch hingehauchter Film, der wie beiläufig und tief poetisch die Themen Stille, Einsamkeit, Menschlichkeit und Religiosität behandelt. Fern von bedeutungsvollen Metaphern lässt er die Natur und die Gesichter der Menschen für sich sprechen, wobei der Gegensatz von Licht und Schatten sowie lange Einstellungen den kontemplativen Charakter verstärken. Eine aussergewöhnliche Reflexion über den Fluss des Lebens.» Lexikon des Internationalen Films
«In Kore-edas erstem Spielfilm treten schon die Themen hervor, die den Kern seiner weiteren Spielfilme darstellen: Verlust und Abschied von geliebten Menschen, der Umgang mit der Trauer und den Formen der Erinnerung und des Gedenkens. Seine zurückhaltenden Inszenierungen und die langsamen, kontemplativen Bilder stellen Gefühle nicht aus, sondern machen sie in eher beiläufigen Gesten und Begegnungen sichtbar. Er vermeidet Psychologisierungen und Antworten auf komplexe Fragen, nähert sich den Protagonisten und den Auswirkungen von Verlust und Trauer auf respektvolle, sensible Weise. In seiner klaren, strengen Bildsprache werden emotionale Leere und Entfremdung auch ohne sprachliche Vermittlung spürbar.» Arsenal, Institut für Film und Medienkunst