Le Bonheur & Black Panthers
Frankreich / USA 1965, 110', DCP, F/d & E/f. Regie Agnès Varda. Drehbuch Agnès Varda. Mit Jean-Claude Drouot, Claire Drouot, Olivier Drouot, Sandrine Drouot, Marie-France Boyer , Eldridge Cleaver, Huey Newton.
In einem Doppelprogramm zeigen wir den Spielfilm Le bonheur und den dokumentarischen Kurzfilm Black Panthers.
Le bonheur
Frankreich 1965, 79 Min., DCP, F/d
Regie, Drehbuch: Agnès Varda
Mit: Jean-Claude Drouot, Claire Drouot, Olivier Drouot, Sandrine Drouot, Marie-France Boyer
Zwischen Ehe und Ehebruch konzentriert sich Agnès Varda in diesem Film auf das Leben eines verheirateten Mannes, der zwei Frauen liebt: Thérèse, mit der er Familie hat, und Émilie, eine junge Postangestellte. Für diesen Film erhielt sie 1964 den Louis-Delluc-Preis.
«Es ist eine giftige Idylle, die sie gemalt hat – es kommt in diesem Film nur deshalb nicht zur Katastrophe, weil sie schon stattgefunden hat, ehe er beginnt. Therese geht ins Wasser, um sich noch einmal zu fügen, es ist keine Auflehnung in ihrem Tod, sie hat sich unterworfen und zahlt den Preis. Und Emilie zeigt sich bereit, ihre Stelle einzunehmen und für den Fortbestand jenes Glückes zu sorgen, von dem sie glaubt, es sei auch das ihre, die Blumen und die Kinder scheinen es zu bestätigen. Dass sie sich täuschen lässt, wirft Agnès Varda ihr vor – sie hat nichts übrig für Frauen, die widerstandslos den ihnen von den Männern zugedachten Part übernehmen, sie hat kein Mitleid mit Therese, die dumm genug war, François zu lieben.» Uwe Nettelbeck, «Die Zeit»
Black Panthers
USA 1968, 30 Min., DCP, E/f
Regie, Drehbuch: Agnès Varda
Mit: Eldridge Cleaver, Huey Newton
«Agnès Vardas Kurzfilm beschreibt die Ziele der Black Panthers mittels Interviews, Ansprachen und Ghetto-Aufzeichnungen mit Schwerpunkt auf einer Kundgebung in Oakland zur Freilassung des Bewegungsführers Huey Newton.» Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum Wien
«Im Sommer 1968 hielten die Black Panthers in Oakland mehrere Kundgebungen ab, um über den Prozess gegen einen ihrer Anführer, Huey Newton, zu informieren. Damit wollten sie – was ihnen auch gelang – die amerikanische Öffentlichkeit aufrütteln und das politische Bewusstsein der Schwarzen wecken. Dieser Film ist in der Tat ein Dokument des Jahres 1968. Gedreht wurde der Film in 16mm, meistens stand ich hinter der Kamera, unterstützt von zwei Radikalen von der Universität von Berkeley, die mir zwei Tage lang eine «Caméra Coutant Tage» liehen. Der eine war am ersten Tag dabei, der andere am nächsten. Ich finanzierte den Film, bekam über Vermittlung seines Anwalts ein Interview mit Newton im Gefängnis, danach interviewten wir Cleaver. Der Film ist ganz deutlich ein Dokument seiner Zeit, doch die Ideen und das Programm der Black Panthers, ihre Kriegserklärungen haben nach wie vor Gültigkeit.» Agnès Varda, zitiert nach Viennale 2019