ELEMENT OF CRIME – WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN
DE 2024, 90', DCP, D. Regie Charly Hübner. Drehbuch Charly Hübner. Mit Sven Regener, Jakob Ilja, Richard Pappik, Maike Rosa Vogel, Florian Horwarth, Dougal Wilson.
Charly Hübner begleitet die Berliner Band Element of Crime um Frontmann Sven Regener auf einer dreiwöchigen Tour durch Berlin. Er beleuchtet ihre Musik, Freundschaft und Weltsicht und hinterfragt das Geheimnis ihrer 40-jährigen Karriere.
«Sven Regener ist der unumstrittene Kopf der Band, die sich nach einem Film von Lars von Trier benannte, doch auch Gitarrist Jakob Ilja und Schlagzeuger Richard Pappik sind lange genug dabei, um als Eckpfeiler des Sounds zu gelten, den die drei sich erarbeitet haben. War es am Anfang noch Regeners Trompete, sein aus dem No-Jazz stammender Anarchismus, der den Hang zur Seemanns-Folklore aufbrach, so wurden es zunehmend rockige Rhythmen und vor allem seit 1991 mit dem Album «Damals hinterm Mond» deutsche Texte. Als sie 1986 anfingen, war die Neue Deutsche Welle so gut wie vorbei. Keiner wollte mehr deutsche Texte und keiner wollte noch eine weitere Band aus Berlin. Also propagierte Regener seine Bremer Herkunft und sang Englisch. Doch wirklich grandios wurde sein Gesang erst, als er den norddeutschen Einschlag auf Deutsch hörbar machen konnte. (…)
Was diesen Film von vielen anderen des Genres unterscheidet, ist die Haltung, mit der Hübner der Band begegnet. Hier wird kein Heldenbild gezeichnet, sondern eine Art Netzwerk offenbart, in dem junge Acts wie Maike Rosa Vogel, die deutsche Joni Mitchell, Florian Horwath, der Urenkel von Ödön von Horváth, oder die Berliner Indiepop-Band Von Wegen Lisbeth auftreten. (…) Gewidmet ist der Film David Young, der von 2002 bis zu seinem Tod 2022 Bassist und stilbildende Konstante der Band war. Denn der Bass bestimmt die Geschwindigkeit des Songs. Das wird auch oft übersehen.» Ulrich Sonnenschein, epd-film.de



