Der Kolumbianer Ciro Guerra verbindet zwei historisch verbürgte Episoden europäischer Forscher im Amazonas zu einem visuellen Dschungel-Trip.
«Zwei Forscher dringen ins Innerste des Amazonas vor: Der deutsche Ethnologe Theodor Koch-Grünberg im Jahr 1909, der nordamerikanische Botaniker und Abenteurer Richard Evan Schultes im Jahr 1940. Begleitet werden beide vom gleichen Schamanen, der selber der einzige Überlebende eines ausgelöschten Stammes ist und sie je zum Ziel ihrer Wünsche fuhren soll: Sie suchen eine im Urwald verborgene Wunderpflanze. Zusehends wandeln sich in El abrazo de la serpiente die beiden realen historischen Handlungen zum zeitüberschreitenden spirituellen Abenteuer, zum bildgewaltigen psychedelischen Trip, wie man ihn seit Apocalypse Now von Francis Ford Coppola nicht mehr in dieser Intensität gesehen hat. Joseph Conrad lässt auch hier mit seinem Roman «Heart of Darkness» grüssen – der Mekong dort, der Kongo da, und nun dieser Amazonas. Packend, wie uns Guerra uber Mensch, Natur und die destruktive Macht des Kolonialismus nachdenken lässt, wie er die Rollen umkehrt, unvergesslich seine Tauchfahrt ins Innere des immensen Regenwalds.» (Walter Ruggle, Trigon Film)