Durchs Höllentor ins Paradies
CH 2023, 63', DCP, D. Regie Peter Reichenbach, Sibylle Cazajus. Drehbuch Peter Reichenbach, Sibylle Cazajus. Mit David Chipperfiels, Bice Curiger, Ann Demeester.
Peter Reichenbach und Sibylle Cazajus erzählen die bewegte Geschichte des Kunsthaus Zürich von seiner Eröffnung 1910 bis heute. Sie feiern nicht nur legendäre Ausstellungen, sondern beleuchten auch gesellschaftspolitische Aspekte wie die Kontroverse um die Sammlung von Emil G. Bührle.
Der Film nimmt das Publikum mit auf eine Zeitreise. Er vermittelt die Geschichte dieses «Kunst-Hauses» und erzählt zugleich viel über das jeweilige Verhältnis der Schweizer Gesellschaft zur Kunst ihrer Zeit. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Museen handelt es sich beim Kunsthaus nicht um eine ursprünglich staatliche, fürstliche oder gar königliche Sammlung, sondern um eine von einheimischen Künstler:innen ins Leben gerufene Gesellschaft, die bis heute Fortbestand hat. Auch städtebaulich und architektonisch ist die Entwicklung des Kunsthauses interessant.
Schon der erste Bau des berühmten Architekten Karl Moser, der 1910 eröffnet wurde, war ein Politikum. So auch der 1958 eingeweihte «Pfisterbau» mit dem revolutionären Ausstellungsraum, der von dem umstrittenen Sammler und Waffenhändler Emil G. Bührle finanziert wurde. Und 2021 wurde der Chipperfield-Bau, der Öffentlichkeit übergeben.Zahllose spannende, teils dramatische, teils amüsante und skurrile Episoden, prägen die Geschichte des Kunsthaus. Darunter immer auch wieder öffentlich geführte, gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen, wie die Kontroverse um die Giacometti-Sammlung in den 60-er Jahren oder aktuell um die Sammlung von Emil G. Bührle. Zum internationalen Ruf des Hauses haben legendäre Ausstellungen beigetragen, so u.a. 1932 die weltweit erste Museumsausstellung von Picasso. Seit August 2022 wird das Kunsthaus zum ersten Mal in seiner über 100-jährigen Geschichte, von einer Frau geleitet.