All the Beauty and the Bloodshed
US 2022, 123', DCP, E/d. Ab 12 J., Regie Laura Poitras. Drehbuch Laura Poitras. Mit Nan Goldin.
Die Oscar-Preisträgerin Laura Poitras (Citizenfour) verknüpft in ihrem neuen Film die Lebensgeschichte der Künstlerin und Aktivistin Nan Goldin mit Goldins Kampf gegen die Opioid-Industrie. Ein mitreissendes Werk von grosser persönlicher Offenheit und politischer Dringlichkeit.
Der Film beginnt mit P.A.I.N., einer Gruppe, die Nan Goldin, die selbst suchtkrank war, gegründet hat. P.A.I.N. agiert gegen Museen, die sich von der Pharma-Industrie finanzieren lassen, will die Sucht entstigmatisieren und den Suchtopfern helfen. Inspiriert von Act Up, organisiert die Gruppe Proteste, um auf die toxische Philanthropie der Sackler-Familie aufmerksam zu machen, deren Unternehmen Purdue Pharma mit seinem Blockbuster-Medikament OxyContin für die Opioid-Epidemie hauptverantwortlich war.
Im Mittelpunkt des Films aber steht die Kunst von Nan Goldin. Diese ist geprägt von einer schonungslosen Direktheit, die auch vor intimen Momenten oder Themen wie Sucht und Tod nicht zurückschreckt. In Arbeiten wie «The Ballad of Sexual Dependency», «The Other Side» oder «Sisters, Saints and Sibyls» fängt Goldin ihre Freundschaften mit Schönheit und roher Zärtlichkeit ein. Diese Freundschaften und das Vermächtnis ihrer Schwester Barbara bestimmen ihre gesamte Kunst.