
«Das zentrale Motiv dieses Videos ist ein Auge, das sich allmählich vergrössert. Aufgefächert werden sich überlagernde Ebenen des kollektiven Gedächtnisses, des Horrors und der persönlichen Reflexionen. Das Auge blickt nicht nach aussen auf die Welt, sondern in das Bewusstsein hinein. Es spiegelt die Transformation der Subjektivität in einem Zeitalter der Technologie und der Auflösung traditioneller Identitätsvorstellungen wider. Die Horror-Thematik in Perlovskys Werk kann als Antwort auf die postsowjetische Übergangszeit gedeutet werden; eine Zeit, in der alte Strukturen zusammenbrachen und neue erst entstehen mussten. Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten waren die Folge. Die psychedelische Darstellungsweise dient nicht nur als ästhetisches Stilmittel, sondern um die Fragmentierung des Denkens zu simulieren. Es ist ein Versuch, sich unter Bedingungen zu begreifen, unter denen die traditionellen Vorstellungen des ‹Ich› ihre Bedeutung verlieren. Somit wird das Auge mehr als ein Sehorgan – es transformiert zu einem Portal eines posthumanen Zustands, in dem Erinnerung und Horror als autonome Einheiten existieren, losgelöst vom Subjekt, das sie hervorgebracht hat.» MoOMA Museum of Odesa Modern Art