I Had Nowhere to Go
Deutschland 2016, 100', DCP, OV. Regie Douglas Gordon. Drehbuch Douglas Gordon. Mit Jonas Mekas.
Jonas Mekas’ autobiografischer Roman «I Had Nowhere to Go», der in einem deutschen Arbeitslager in Elmshorn beginnt, diente dem schottischen Videokünstler Douglas Gordon als Grundlage einer filmischen Reise. Ganz der Stimme des Regisseurs verschrieben, nimmt der Film diesen auch als Literat und Lyriker ernst: In minutenlangen Passagen, in denen der Kinosaal schwarz bleibt, wird der Film ausschliesslich vom Soundtrack getragen. I Had Nowhere to Go beschäftigt sich dabei vor allem mit der Kindheit und Jugend des Regisseurs, die von Entwurzelung, Flucht und Migration in einer vom Krieg erschütterten Welt geprägt ist.
«Ein Film für die Ohren. Die Bilder entstehen im Kopf. Meist bleibt die Leinwand schwarz, während Jonas Mekas, Grandseigneur des experimentellen Tagebuchfilms, mit sanfter Stimme und einnehmend akzentuiert schildert, wie er 1944 vor dem Vormarsch der Russen aus seiner Heimat Litauen flüchtete und, u.a. nach einem Aufenthalt in einem deutschen Arbeitslager, schliesslich fünf Jahre später in New York ankam. Daran legt Douglas Gordon eine gefinkelte Soundscape von Frank Kruse, die enorme Sogwirkung entfaltet: Wie fühlt sich das an, ohne Ausweg in der Finsternis? Wie ist das, auf der Flucht vor dem Krieg? Ein erschütternder Nicht-Film.» Viennale